(In freundlicher Zusammenarbeit mit dem Goldmann Verlag)
Kennst du schon? Nur für dein Leben von Harlan Coben - Ausblick
Titel: Nur für dein Leben
Autor: Harlan Coben
Verlag: Goldmann Verlag; Deutsche Erstausgabe Edition (23. August 2023)
Broschiert: 432 Seiten
Kurz und Knapp: David sitzt seit fünf Jahren im Gefängnis ein, ausgerechnet seinen eigenen Sohn Matthew soll er kaltblütig umgebracht haben. Da er seinen Sohn verloren hat, hat er auch jegliches Interesse daran verloren sich zu verteidigen. Sein Leben ist so oder so vorbei, ob er nun im Gefängnis sitzt oder draußen ist. Nach Jahren besucht ihn seine ehemalige Schwägerin Rachel und zeigt ihm ein aktuelles Foto von einem Jungen, seinem Jungen. Ist das möglich?
Keywords: Gefängnis, Kindermörder, vermisstes Kind, Flucht, Elternliebe
Charaktere im Buch:
David hat lebenslänglich, sowohl im übertragenen Sinne als auch ganz real. Sein Sohn Matthew ist tot und er sitzt für den vermeintlichen Mord an ihm ein. Natürlich war David es nicht, doch das behaupten bekanntlich alle Mörder von sich – unschuldig zu sein.
Ans Gefängnis hat er sich gewöhnt, Besuch lehnt er seit Jahren ab, so dass es mittlerweile auch niemand mehr versucht.
Doch heute hat sich Besuch angekündigt und da er das Formular dafür, dass er keinen Besuch empfangen will, nicht ausgefüllt hat, muss er in den Besucherraum. Seine ehemalige Schwägerin Rachel sitzt ihm gegenüber. Sie ist gekommen, um ihm ein Foto zu zeigen. Ein Foto von einem Jungen, seinem Jungen. Kann das überhaupt möglich sein?
Coben schafft es zuverlässig abzuliefern, seine Thriller überzeugen immer und nehmen direkt Fahrt auf. So erging es mir auch mit „Nur für dein Leben“. Ich war direkt in der Geschichte drin und hatte Mühe das Buch aus der Hand zu legen. Zu sehr wollte ich wissen, wie es weitergeht und wie alles zusammenhängt.
Als es dann immer näher an die Auflösung ging, war ich jedoch nicht überzeugt. Ich möchte hier jetzt wesentliche Wendungen/Details nicht nennen, da das zu sehr spoilern würde, aber ab dann wirkte es sehr konstruiert und irgendwie auch ein wenig erdrückend. Ich kann es nicht richtig beschreiben. Die Geschichte konnte mich ab dem Zeitpunkt nicht mehr überzeugen, sie wirkte einfach zu abgedreht und somit unglaubwürdig auf mich.
Nichtsdestotrotz hat es der Schreibstil Coben’s dennoch geschafft mich mitzureißen und bei der Stange zu halten. Ich habe das Buch verschlungen, obwohl mich die Story nicht umgehauen hat.
Die Charaktere bleiben fast alle oberflächlich beschrieben. Viel erfährt man eigentlich nur über unseren Protagonisten David, der angeblich seinen Sohn umgebracht hat. Im Verlauf der Handlung erfährt man viel darüber, wie es in seinem Leben aussieht. Wie alles dazu gekommen ist, wie es jetzt ist. Sowohl sein früheres vermeintlich idyllisches Familienleben mit seiner nun Ex-Frau Cheryl thematisiert Coben, als auch sein restliches Umfeld, wie das Verhältnis zu seiner ehemaligen Schwägerin Rachel oder seinem todkranken Vater.
Ein ganz spannendes Detail für Fans des Autors ist sicherlich, dass Hester Crimstein, die intelligente und gleichzeitig knallharte Anwältin, die in etlichen Büchern von Coben vorkommt (z.B. die Geschichten rund um den jungen aus dem Wald) ebenfalls einen kleinen Gastauftritt hat.
Insgesamt ist das Buch für eingefleischte Coben Fans wie ich es bin sicherlich eine unterhaltsame Wahl, Coben-Anfängern würde ich allerdings erstmal zu anderen Thrillern des Autors raten. Harlan Coben kann normalerweise sehr viel überzeugendere Geschichten schaffen.
Meine Bewertung zum Buch:
Story
Originalität
Spannung
Überraschungseffekt
Schreibstil
Weiterempfehlung
Gesamt