(In freundlicher Zusammenarbeit mit dem Heyne Verlag)
Kennst du schon? Die Leiche von Stephen King - Ausblick
Titel: Die Leiche
Autor: Stephen King
Verlag: Heyne Verlag; Auflage: Neuveröffentlichung (11. Mai 2020)
Taschenbuch: 256 Seiten
Kurz und Knapp: Geordie und seine drei Freunde haben von der nicht weit entfernt liegenden Leiche des vermissten Jungen gehört. Eine echte Leiche hat noch keiner von ihnen gesehen, klingt nach einem Abenteuer und nicht zu vergessen der mit dem Finden der Leiche einhergehende Ruhm im Ort und darüber hinaus. Sie machen sich auf den Weg…
Keywords: Leiche, Abenteuerlust, jugendlicher Leichtsinn
Charaktere im Buch:
Die vier Freunde Geordie, Vern, Chris und Teddy, alle mit ihren eigenen Macken und Problemen, hängen gerne und oft miteinander ab.
Vern sucht seit Monaten verbuddelt unter der Veranda des Hauses nach seinem Glas voller Münzen, obwohl sein Verstand ihm bereits wissen lässt, dass sein verblödeter Bruder sie gestohlen hat. Während er eines Tages wieder voller Hoffnung danach sucht, bemerkt er seinen Bruder und dessen Kumpel aus dem Haus kommen. Vern verharrt mucksmäuschenstill. Dabei belauscht er, dass sein Bruder in den Wäldern Maine’s die Leiche des vermissten Jungen entdeckt hat.
Von Neugier getrieben macht sich Vern gemeinsam mit seinen Freunden eines Nachmittags auf sie zu suchen.
Auf der Rückseite dieses Romans steht eine Notiz von King geschrieben „Es ist meine Story. Sie ist autobiografisch.“ Als Leser kann ich hier nur mutmaßen, was aus der Geschichte der Wirklichkeit entspricht und was King’s Phantasie entspringt. Ich glaube aber, dass die vielen enthaltenen Gedanken und Abschweifungen des Protagonisten Geordie, der hin und wieder aus der Gegenwart erzählt, die tatsächlichen Ansichten King’s widerspiegeln.
Das Lesen des Buches habe ich sehr genossen, es liest sich so weg, erfordert kein großes Nachdenken. Man kann hin und wieder auch gemütlich mit seinen Gedanken abschweifen und sich somit vielleicht ein Stück weit in die eigene Kindheit zurückversetzt fühlen. Immerhin begeben sich viele Kinder zu Fuß mit Freunden in den Wald hinein, bauen vielleicht gemeinsam ein Baumhaus oder erleben zum Teile wahre aber zum Teil auch rein erfundene Abenteuer, während sie sich vielleicht ein Stück zu tief in den Wald hinein bewegen.
Ich möchte es jetzt nicht als Weisheiten bezeichnen aber vermutlich ist es doch das treffendste Wort, um zu beschreiben, was King hin und wieder hat einfließen lassen. Zum Beispiel beschreibt er eine Begegnung in der Morgendämmerung besonders intensiv und beruhigend. Wem oder was er da begegnet ist, verrate ich jetzt natürlich nicht aber zumindest verrate ich, dass er uns damit an seinen Einstellungen zum Leben ein Stück weit teilhaben lässt:
„Die wichtigsten Dinge im Leben lassen sich am schwersten ausdrücken, weil Worte sie verkleinern. Die guten Dinge im eigenen Leben kann man Freunden kaum verständlich machen“ (S. 168)
Das Buch bietet neben solchen Weisheiten aber auch noch viel mehr. Zahlreiche unterhaltsame, zum Lachen bringende, Situationen sind zum Beispiel ebenfalls beschrieben. Ohne auch jetzt auf die genaue Situation einzugehen, handelt es sich an einer Stelle des Buches um so einen typischen Du-springst-ja auch-nicht-von-der-Brücke-nur-weil-XY-das-sagt-Moment, wobei der Protagonist allein bei der Vorstellung etwas ähnliches zu tun denkt:
„…nein, dabei fühlte ich mich wirklich nicht gerade als Held des Tages.“ (S. 108)
Das Buch bietet also auch etliche Stellen zum Schmunzeln. Die Kombination aus witzig und doch tiefgreifend macht diese Erzählung King’s für mich aus. Eine wirklich gelungene und gleichzeitig ergreifende Geschichte, die ich nur empfehlen kann.
Meine Bewertung zum Buch:
Story
Originalität
Spannung
Überraschungseffekt
Schreibstil
Weiterempfehlung
Gesamt