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Lesung von Nele Neuhaus

Lesung_Nele_Neuhaus_In_ewiger_Freundschaft

Vor einiger Zeit fand in Braunschwieg wieder das jährliche Krimifestival statt. Steve und ich haben dabei in diesem Jahr zwei Lesungen besucht und die erste davon war Nele Neuhaus mit ihrem neuem Buch „In ewiger Freundschaft“, das bereits der 10. Teil einer Reihe ist. Heute möchte ich euch ein wenig über die Lesung, die in einem Kino gewesen ist, erzählen.

Für Nele Neuhaus war das nicht ihr erster Besuch in Braunschweig. Im Rahmen des Krimifestivals war sie bereits 2012 und 2016 in Braunschweig. Doch Steve und ich besuchten sie in diesem Jahr zum ersten Mal.

Immer, wenn sie von ihrem Buch gesprochen hat, nannte sie es „In aller Freundschaft“, bis sie während eines Interviews freundlich gefragt wurde, ob ihr Krimi nicht „In ewiger Freundschaft“ heißt. Da hat die Autorin anscheinend selbst zu viel ARD und die gleichnamige Serie geschaut, so dass sie automatisch die Serie mit ihrem Buchtitel verwechselt ha, einfach weil es sich gewohnter spricht. ;)

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Eine Frau wird vermisst. Im Obergeschoss ihres Hauses in Bad Soden findet die Polizei den dementen Vater, verwirrt und dehydriert. Und in der Küche Spuren eines Blutbads. Die Ermittlungen führen Pia Sander und Oliver von Bodenstein zum renommierten Frankfurter Literaturverlag Winterscheid, wo die Vermisste Programmleiterin war. Ihr wurde nach über dreißig Jahren gekündigt, woraufhin sie einen ihrer Autoren wegen Plagiats ans Messer lieferte – ein Skandal und vielleicht ein Mordmotiv? Als die Leiche der Frau gefunden wird und ein weiterer Mord geschieht, stoßen Pia und Bodenstein auf ein gut gehütetes Geheimnis. Beide Opfer kannten es. Das war ihr Todesurteil. Wer muss als nächstes sterben?  Pia und Bodenstein jagen einen Täter, der ihnen immer einen Schritt voraus zu sein scheint …

Die ursprüngliche Geschichte mit der Verlagsbranche hat sie sich bereits vor vielen Jahren überlegt, doch der Verlag fand das Ganze nicht so interessant. Gerade der Hintergrund wirkte eher öde und deswegen hat sie es auf den Kern für den Krimi runtergebrochen. Auch brauchte sie etwas länger zum Schreiben des Bands und musste sich Arbeit sogar noch in den Urlaub mitnehmen. So kam es dann, dass sie das Buch in einem Turmzimmer in Frankreich beendet hat und direkt die kleine französische Insel ihres Urlaub mit in den Krimi einfließen ließ.

Gerne lässt sie mit leichten Rachegefühlen Personen aus ihrem Alltag in Stories einfließen, wenn die ihr irgendwie doof gekommen sind. Zumindest inspirieren sie oftmals echte Menschen für ihre Charaktere, so auch die Taunustorte in diesem, die ihren Hund unangeleint durch den Park laufen lässt.

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Tatsächlich ist es so, dass Nele Neuhaus für ihren ersten Krimi sieben Jahre gebraucht hat, um ihn fertig zu stellen, und dann keinen Verlag ihn haben wollte. Das führte dazu, dass sie „Unter Haien“ selbst rausgebracht hat und in der Fleischereifabrik ihres damaligen Mannes versucht hat zu verkaufen. Einige Kunden staunten neben ihrem wöchentlichen Wurstkauf nicht schlecht, als die Verkäuferin von ihrem geschriebenen Buch erzählte. Ob sie denn ein Buch über Wurst geschrieben hätte, haben einige gefragt. Doch mit der Zeit sprach sich der in New York spielende Krimi rund um die intelligente attraktive Anwältin rum und die Autorin hat doch noch einen Verlag für sich begeistern können.

Tatsächlich dachte ich bis zur Lesung, dass ich noch kein einziges Buch von ihr gelesen habe. Aber das stimmte gar nicht, „Unter Haien“ habe ich vor vielen Jahren verschlungen und geliebt. Keine Ahnung, warum ich den Namen der Autorin nicht im Kopf behalten habe aber die Story ist mir im Gedächtnis geblieben und zwar sowas von positiv. Ich hatte keine Erwartungen und wurde enorm überrascht.

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Für ein Buch hat Nele Neuhaus mal auf Facebook gefragt, ob sie Namen ohne Bedingung nutzen darf. Sie brauchte einfach Inspiration und ihr sind keine kreativen Namen mehr eingefallen. Innerhalb weniger Stunden meldeten sich Hunderte und die meisten, clever wie sie sind, wollten, dass ihr Name für die erste Leiche verwendet wird. Der Name der ersten Leiche wird in jedem Buch nämlich am häufigsten erwähnt.

Mit Straßennamen ist die Autorin nun vorsichtig geworden. Es stand dann schon mal ein Mann vor ihr, der so gar nicht begeistert war von seinem beschriebenen Vorgarten. In dem konkreten Fall hat sie eine Straße mit einer Hausnummer in ihrem Buch erwähnt, wo es das passende Haus dazu wirklich gab, doch natürlich ganz anders aussah als von ihr beschrieben. Auch ist es so, dass einige ihrer Leser Umwege in Kauf nehmen, damit sie nicht durch dunkle Tunnel müssen, in denen Leichen gefunden wurden.

Beim Schreiben von Krimis, sagt sie, braucht man Unterstützung oder eine polizeiliche Ausbildung oder Erfahrung in der Rechtsmedizin. Auf jeden Fall muss man ganz normale Banalitäten wie Wo kommen Leichen hin? Wer wird wann informiert? etc. wissen, um darüber schreiben zu können. Lange traf sie einen Chef der Rechtsmedizin. Er beantwortete ihr zahlreiche Fragen detailreich, so dass sie das Wissen prima zu Papier bringen konnte. Irgendwann schenkte er ihr dann das Standardwerk für Rechtsmedizin von Madea. Eine wahre Fundgrube für Krimiautoren. :)

Lesung_Nele_Neuhaus_In_ewiger_Freundschaft_(Autogramm)

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