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Vom Ende der Einsamkeit von Benedict Wells — Buchclub

Benedict_Wells_Vom_Ende_der_Einsamkeit

Titel: Vom Ende der Einsamkeit
Autor: Benedict Wells
Verlag: Diogenes; 21. Edition (26. September 2018)
Taschenbuch: 368 Seiten

Jules und seine beiden Geschwister wachsen behütet auf, bis ihre Eltern bei einem Unfall ums Leben kommen. Als Erwachsene glauben sie, diesen Schicksalsschlag überwunden zu haben. Doch dann holt sie die Vergangenheit wieder ein.

Keywords: Liebe, Freundschaft, Familie, Verlust, Trauer, Schicksalsschläge, Zusammenhalt


Mir fällt es schwer zu dem Buch eine Rezension zu verfassen. Ohne den Buchclub hätte ich sicherlich nie dazu gegriffen. Allein vom Klappentext her hätte ich gewusst, dass dies nichts für mich ist. Verlust und Trauer als Themen finde ich immer schwierig. Da das von Benedict Wells geschriebene Werk aber im Buchclub ausgewählt wurde (nicht von mir ;)), habe ich dem Ganzen dennoch eine Chance gegeben.

Im Kern geht es um eine Liebesgeschichte und den Lauf der Dinge. Jules und seine beiden Geschwister Liz und Marty haben in jungen Jahren ihre Eltern verloren, so dass sie gezwungen waren im Heim aufzuwachsen. Die Geschwister verlieren sich über die Jahre, finden aber immer auch wieder zusammen. Jules hat der Verlust seiner Eltern vermeintlich am meisten getroffen, er hat dadurch fast seine ganze Natur verändert. Als er Alva begegnet, die ihre eigenen Erfahrungen mit Verlust hat, fängt er an etwas aufzublühen. Aus einer tiefen Freundschaft wird irgendwann Liebe.

Die Geschichte hat mich aufgrund ihrer Traurigkeit berührt und obwohl ich schon Jahre bei keinem Buch mehr geweint habe, musste ich dies bei diesem hier. Und trotz der Tatsache, dass ich die Handlung beim Lesen als berührend empfunden habe, bin ich zwiegespalten und nicht gänzlich überzeugt. Solche tief traurig und melancholisch daherkommenden Werke sind einfach nichts für mich. Bei Büchern habe ich den Anspruch gut unterhalten zu werden, auf positive Art und Weise. Ich fühlte mich zwar gut unterhalten, aber von positiv kann keine Rede sein. Für mich war die Geschichte unfassbar traurig, zeigt sie doch auch, wie unfair es einige wenige Menschen trifft, wie hart und mit welcher Wucht einige wenige von Schicksalsschlägen gebeutelt werden. Diese Ungerechtigkeit verpackt in einer Erzählung hat mich traurig gestimmt – von der ersten bis zur letzten Seite.

„Denn es schien Familien zu geben, die vom Schicksal verschont blieben, und andere, die das Unglück auf sich zogen, und in dieser Nacht fragte ich mich, ob meine Familie auch so eine war.“ (S. 27/28).

Dieses Zitat, relativ zu Beginn des Buches, habe ich mir notiert weil ich das Gefühl hatte, dass es den gesamten Inhalt widerspiegelt und das tut es tatsächlich, denn kurz vor Ende wird auch die Situation, in der unser Hauptcharakter Jules diesen Gedanken hatte, wieder aufgegriffen – für den runden Abschluss.

Insgesamt kann ich zwar nachvollziehen, warum das Buch vielfach so hochgelobt wird, zeigt es doch das normale Leben mit seinen Höhen und Tiefen, für mich persönlich war es jedoch nicht das ideale Buch. Ich möchte von Geschichten in den Bann gezogen werden, mich in ihnen verlieren und mich dabei gut fühlen. Das bietet „Vom Ende der Einsamkeit“ nicht.

Meine Bewertung zum Buch:

Story

Originalität

Spannung

Überraschungseffekt

Schreibstil

Weiterempfehlung

Gesamt

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