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Lesung von Bernhard Aichner & Florian Eisner

Lesung_Berhard_Aichner_Der_Fund

Am Dienstag war ich mit meinem Mann und zwei Freunden zusammen auf der Lesung von Bernhard Aichner und Florian Eisner im Rahmen des Braunschweiger Krimifestivals.

Eigentlich versuche ich immer ziemlich direkt danach den Beitrag zur Lesung zu schreiben, damit ich mich noch an viele Details und lustige Anekdoten erinnere. Das habe ich dieses Mal leider einfach nicht geschafft, bin aber trotzdem bemüht einiges wiederzugeben und euch doch noch abzuholen und kleine Einblicke in die Lesung geben zu können. Ich hoffe, das gelingt mir. Eines steht nämlich fest: Eine Lesung der beiden zu besuchen ist definitiv zu empfehlen. ;)

Der Abend fing schon super lustig an. Beide haben sich gegenseitig vorgestellt. Zunächst hat Florian Eisner kurz Bernhard Aichner vorgestellt und darauf hingewiesen, das bald Weihnachten ist und ein Buch, zum Beispiel „Der Fund“, doch ein passendes Geschenk für diesen Anlass sei. Außerdem sei er angewiesen worden den Titel des Buches so oft es geht fallen zu lassen und glaubt mir, das tat er. Bernhard Aichner ist übrigens der Autor des Buches „Der Fund“. Dieses Buch ist „fund-mäßig“ gut, kostet nicht viel mehr als ein „(P)fund“…usw. Das zog sich über Minuten und das Publikum hat nur noch gelacht. Insgesamt hatte man dadurch direkt das Gefühl, dass die Lesung der beiden ein glatter Erfolg ist, die beiden super zusammen harmonieren.Florian Eisner ist übrigens ein Schauspieler und Musiker, unterrichtet in Österreich auch an einer Hochschule Musik.

Aichner liest die ersten Seiten aus seinem Buch. Das kommentiert er nicht weiter, lässt es auf das Publikum wirken. Nach dieser Lesepassage folgt ein Gitarren-Spiel durch Florian Eisner.

Ein klassisches Frage-Antwort-Spiel, aus zahlreichen Lesungen bekannt, wollen die beiden nicht. Meistens kommen so immer die gleichen Fragen und ähnlichen Antworten. Deswegen handhaben sie es so, dass es eine grüne, eine orangene und eine rote Karte mit Fragen gibt. Diese entsprechen leichten, mittelschweren und absolut unlösbare Fragen. Begonnen hat es damit, dass Eisner eine Frage von der roten Karte vorgelesen hat. Ich habe keine Ahnung mehr, wovon die Frage handelte. Es spielte auf jeden Fall auf Aichner’s Germanistikstudium vor 25 Jahren an und enthielt zum Teil erfundene und einfach super kompliziert klingende Wörter. Eine weitere, von den leichteren Frage-Karten, stammende Frage war ein Klassiker der Fragen an Autoren. Wie kommen Sie auf ihre Ideen? Die Frage wird Autoren immer gestellt. Aus dem Alltag, fast immer die Antwort. Zum Beispiel hat Bernhard Aichner gemeinsam mit seiner Frau in Inssbruck einen herrenlosen Koffer gefunden. In dem Koffer war nichts weiter als Akten. Sie haben den also in ein Fundbüro gebracht. Da erwachte aber in ihm die Idee zum Leben: Was wäre wenn…? Was wäre, wenn in dem Koffer Geld gewesen wäre? Hätte er den Koffer dann erstmal sicherheitshalber nach Hause genommen, mehrere Wochen für das Finden des Fundbüros gebraucht, das Geld eventuell behalten?…Und genau so kam die Idee zu „Der Fund“. Rita findet eben in dem Fall nur Koks zwischen Bananenkisten.

   

Witzig war auch der Teil zu „Kaschmirgefühl“. Aus dem Buch hat Aichner zwar nichts vorgelesen aber dennoch ging er kurz auf seine Recherche dazu ein. Dazu hat Florian Eisner folgende Frage an Aichner gerichtet: Stimmt es, dass du einen mehrstündigen Anruf bei einer Sex-Hotline von der Steuer abgerechnet hast?  Bernhard Aichner erzählte, dass er natürlich recherchieren musste für das Buch. Er erinnerte sich noch an früher, wenn der Fernseher lief und man eingeschlafen ist, um nachts dann aufzuwachen und irgendwelche billigen Werbungen für Sex-Hotlines zu hören/ zu sehen Bei genau solch einer hat er für seine Recherchen angerufen, aber immer, wenn er erwähnt hat, dass er für sein Buch recherchieren will, haben die Damen am anderen Ende der Leitung aufgelegt. Scheinbar wollte ihn bei seinen Recherchen niemand unterstützen, bis eine Frau sich tatsächlich drei Stunden mit ihm unterhalten hat. Viele dieser Geschichten sind auch in „Kaschmirgefühl“ eingeflossen, viele aber auch nicht. Jedenfalls hat er seinen Steuerberater unschuldig gefragt, ob man das wohl abrechnen kann als Recherchearbeit für sein Buch und dieser meinte wohl recht trocken: „Das kriegen wir hin“.

Aichner hat immer wieder lustige Geschichten mit seinem Publikum geteilt, aber auch die richtige Menge an Kapiteln aus seinem Buch vorgelesen, meist als Dialog mit Florian Aisner. Immerhin enthält sein Buch „Der Fund“ fast nur Dialoge. Eisner hat sich an dieser Stelle extrem dafür bedankt endlich mal einen Mann vorlesen zu dürfen, sonst konnte er wohl immer nur Frauen vortragen. Man merkt den beiden an, dass sie schon über 70 Lesungen zusammen gemacht haben, das die Lesung zu „Der Fund“ nicht deren gemeinsame Premiere ist. Ein wahnsinnig unterhaltsamer Abend, eine tolle Lesung.

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