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Ich habe noch nie ein Hörbuch gehört! Doch jetzt gibt’s was auf die Ohren.

(In freundlicher Zusammenarbeit mit Audible)

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Um mich herum lauschen Familie, Freunde und Bekannte andauernd Hörbücher. Sei es nun das Kind der Familie, dass Geschichten zum Einschlafen verfolgt oder die Freundin, die Hörbücher laufen hat, während sie zur Arbeit pendelt. Hörbücher nehmen eine immer präsentere Rolle im Alltag ein. Und doch habe ich noch nicht ein einziges gehört. Ich bin da immer noch altmodisch unterwegs. Mein letztes Hörspiel habe ich als Kind gehört, noch auf Kassette. Ich denke, das sagt schon einiges. Der offensichtliche Trend der Hörbücher oder Podcasts ging bisher vollständig an mir vorbei. Doch warum ist das so?

Der Geruch, den gedruckte Bücher versprühen, ist das, was viele so lieben. Doch das hat es mir noch nie angetan, darauf kann ich also auch getrost verzichten. Ich greife allerdings gerne zu einem richtigen Buch, weil ich es gerne in den Händen halte. Noch lieber als es in den Händen zu halten und zu lesen, habe ich aber den Moment es nach Beenden der letzten Seite zuklappen und in mein Bücherregal stellen zu können. Mein Bücherregal schaue ich mir nämlich einfach gerne an. Manchmal stelle ich mich einfach gegenüber von dem Regal hin und betrachte meine ausgelesenen Bücher. Natürlich platzt das Regal aus allen Nähten. Bücher stapeln sich hinter- und übereinander. Ich habe also keine Chance all meine Bücher-Schätze gleichzeitig sehen zu können. Dafür müsste mehr Platz her. Und doch liebe ich es, möchte es nicht aufgeben.

Hörbücher könnten an dieser Stelle zwar mein Platzproblem lösen, machen das Gefühl, dass mein Bücherregal in mir weckt, aber trotzdem kaputt. Gut, eBooks könnten mein Platzproblem auch lösen. Mit denen konnte ich mich bislang aber genauso wenig anfreunden. Vermutlich aus dem gleichen Grund. Vielleicht ist es aber auch das Anstarren des Bildschirms, denn das habe ich nun mal auch schon den lieben langen Tag auf Arbeit.

Ich merke, ich bin ganz schön negativ und ablehnend unterwegs und dafür gibt es eigentlich so gar keinen Grund. Ich weiß auch nicht so recht, warum ich bisher einzig und allein gedruckte Bücher wirklich mag. Schließlich haben gedruckte Bücher, Hörbücher und auch eBooks alle eine Daseins-Berechtigung und ihre ganz eigenen Vorteile. Versuche ich doch einfach mal ein paar davon aufzuzählen. Das wird jetzt natürlich keine vollständige Liste aber zumindest die Punkte, die mir dazu so durch den Kopf geistern, sind darin enthalten. Das ist doch schon mal ein Anfang.

Gedruckte Bücher eBooks Hörbücher
kann man anfassen, daran riechen und dauerhaft im Regal sehen platzsparend und wiegt praktisch nichts
Lesetempo frei wählbar Tätigkeit für Nebenbei (z.B. beim Autofahren oder Haushalt machen), da man nur Hören muss
verbessert eigene Rechtschreibung und Grammatik Geeignet, wenn man nicht lesen kann, weil man zu jung oder blind ist oder es wegen Krankheit oder Alter nicht mehr kann
kann man nach dem Lesen einfach verleihen oder verkaufen nach Download sofort verfügbar
Alternative zum Lesen

Jetzt habe ich mir bewusst Zeit genommen, die jeweiligen Vorteile der verschiedenen Formate aufzuschlüsseln. Dabei habe ich mich selbst überrascht. Die Hörbücher gewinnen, zwar knapp aber sie liegen vorne. Und trotzdem überwiegt bei mir der Gedanke an mein Bücherregal. Gedruckte Bücher „kann man anfassen, daran riechen und dauerhaft im Regal sehen“. Für mich der wohl entscheidendste Punkt. Ich will weiterhin neue Bücher in meinem Regal sammeln und dies somit erweitern, habe also nicht vor darauf zu verzichten.

Ein Hörbuch als „Tätigkeit für Nebenbei (z.B. beim Autofahren oder Haushalt machen), da man nur Hören muss“ ist aber auch nicht zu verachten. Ganz im Gegenteil. So handhaben es schließlich auch viele aus meinem Freundes- und Familienkreis. Etwas Entspannung für zwischendurch, auf das man sich nicht wirklich uneingeschränkt konzentrieren muss. Es gibt keinen vernünftigen Grund das noch nicht probiert zu haben. Und genau deshalb möchte ich Hörbüchern in Zukunft eine Chance geben.

Mein Mann und ich wohnen ca. 300 km von unseren Familien entfernt, fahren also regelmäßig längere Autostrecken. Bisher haben wir dabei immer nur Musik gehört. Doch warum nicht während der Fahrt mal einen spannenden Thriller hören? Für die nächste Heimfahrt steht das jetzt fest auf unserem Plan. Noch weiß er davon zwar nichts aber er wird sich sicher damit anfreunden. ;)

Es geht schließlich gar nicht an, Hörbücher hier halb zu verurteilen, dann aber mehr Vorteile nennen zu können als bei gedruckten Büchern. Vielleicht ist in Zukunft eine Mischung aus gedruckten Büchern und Hörbüchern etwas für mich. Von eBooks lasse ich weiterhin erstmal die Finger. Ein Schritt nach dem anderen. Das muss genügen. ;)

Ich gehöre damit jetzt übrigens offiziell zu der Gruppe der potenziellen Hörer, wie sie liebevoll von der jüngsten repräsentativen Hörkompass-Studie von audible genannt wird. 9,2 Millionen Deutsche geben nämlich an, noch nie einem Hörbuch gelauscht zu haben, sich das aber durchaus vorstellen zu können. In der Studie gibt es auch noch zahlreiche andere News zum Thema Hörbuch, Hörspiel und Podcast. Beispielsweise hat sich die tägliche Anzahl an Hörern seit 2018 von 4,2 Mio. auf 7,8 Mio. in 2019 nahezu verdoppelt. Das ist doch Wahnsinn.

Alles in allem muss ich also feststellen, dass ich mich dem Trend der Hörbücher wohl kaum entziehen kann. Zumindest nicht, ohne dem Ganzen erstmal eine Chance gegeben zu haben. Und genau das werde ich jetzt tun… also bei der nächsten Heimfahrt mit dem Auto, so ganz nebenbei.

 

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