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Grenzen der Gewalt in Büchern

Grenzen_der_Gewalt_in_Buechern

Seitdem ich bei der Lesung von Chris Carter war, denke ich in regelmäßigen Abständen über Gewalt in Büchern nach. Er hat während seiner Lesung nämlich angesprochen, dass er andauernd zu der gefrosteten Katze in seinem Buch „Blutrausch“ befragt wird. Wie konntest du nur die Katze töten? Das geht doch nicht…

Für viele ist das Quälen von Tieren, insbesondere von Tieren, die viel als Haustiere gehalten werden, besonders schlimm. Für viele überschreitet genau das eine Grenze. Mit Menschen kann praktisch jede Abartigkeit beschrieben und gemacht werden aber bei Tieren hört der Spaß der Leser auf. Mir ging es da nicht anders. Ich war schockiert und entsetzt beim Lesen der Stelle in dem Buch, konnte es nicht begreifen. Konnte nicht fassen, wie er sowas einer kleinen süßen Katze antun kann, wie er es wagen konnte ausgerechnet das zu schreiben. Beim Abschneiden irgendwelcher Körperteile und dem Erläutern des Kochvorgangs, um menschliches Fleisch besonders kostbar zubereiten zu können, wie zum Teil in Ketchum’s Büchern beschrieben, habe ich hingegen keine Probleme. Das liest sich so weg, das nimmt mich nicht weiter mit. Doch warum das eigentlich so ist – ich habe keine Ahnung.

Aber ich finde es durchaus interessant, wie unterschiedlich auch Autoren ihre Gewaltgrenzen in Büchern auslegen. Chris Carter zum Beispiel schreibt nicht über Nekrophilie, Gewalt gegen Frauen oder Kindesmisshandlung.  Das sind seine Grenzen. Ketchum schreibt gefühlt über alles, wobei ich das bestialische Töten von Tieren in seinen Büchern noch nicht bewusst wahrgenommen habe.

Ich als Leser habe mit den wenigsten beschriebenen Szenen echte Probleme. Für mich liest sich das so weg. Ich habe schon immer gerne Horrorfilme gesehen und durch meinen Freund, der so gar nicht auf die Art von Filmen steht, befriedige ich meine Horrorfilm-Lust jetzt eben einfach mit dem Lesen entsprechender Bücher. Dafür gucke ich solche Filme praktisch gar nicht mehr. Für mich ist das ein guter Kompromiss. ;) Am liebsten habe ich dabei Bücher, die mich immer mehr schockieren – noch brutaler sind, noch gewalttätiger. Aber bei niedlichen kleinen Katzen, die massakriert werden, da hört es für mich auf.  Das ist meine Grenze in Büchern. Also lieber Herr Carter: Mit Blutrausch ist es dir gelungen sowohl viele andere als auch mich hemmungslos zu schocken. ;)

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