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Die App von Arno Strobel — Resümee

(In freundlicher Zusammenarbeit mit dem Fischer Verlag)

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Kennst du schon? Die App von Arno Strobel - Ausblick

Titel: Die App
Autor: Arno Strobel
Verlag: FISCHER Taschenbuch; 3. Edition (23. September 2020)
Broschiert: 368 Seiten

Kurz und Knapp: Home Security Systems erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. So haben auch Hendrik und Linda eines solcher Systeme in ihrem Haus installiert, immerhin wollen sie sicher leben. Eines Abends wird Hendrik zu einer Notfall-OP ins Krankenhaus gerufen. Als er von seiner Schicht zurückkehrt, ist seine Verlobte Linda spurlos verschwunden. Die Polizei vermutet, sie hat ihn verlassen, immerhin gibt es auch keine Einbruchsspuren oder sonstige Indizien für ein Verbrechen. Doch er kann und will das nicht glauben.

Keywords: Home Security System, Smart Home, Entführung, Mord, Vertrauen

Charaktere im Buch:
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– Prolog –

Er kann sich nicht bewegen, hat keine Kontrolle über seine Hände oder irgendwelche anderen Körperteile.

Was ist hier los, fragt er sich.

In diesem Moment nimmt er eine Person über ihn gebeugt wahr, mit einem Skalpell in der Hand. Er spürt es direkt, spürt die Träne, welche sein Auge verlässt und seine Wange hinunter rollt. Er ist nicht betäubt, er nimmt Berührungen wahr, ist bei vollem Bewusstsein und die Person über ihn ist definitiv kein Arzt. Ein Arzt hat nie so viel Blut auf seinem Kittel.

Linda und Hendrik sitzen beim Abendessen, freuen sich auf ihre bevorstehende Hochzeit und die damit verbundene Reise nach Namibia.

Hendrik erhält einen Anruf, er muss noch noch einmal in das Krankenhaus operieren. Doch als er wiederkommt, ist Linda spurlos verschwunden…

Wie bei jedem seiner Thriller versteht es Strobel von Beginn an den Leser zu fesseln und eine Geschichte zu entwickeln, die stetig an Spannung gewinnt. Das Buch einmal in die Hand genommen, möchte man es gar nicht mehr zur Seite legen. Unfassbar gut. Arno Strobel überzeugt wieder einmal und ist wohl einer der absoluten Ausnahmen im Thriller-Genre: zuverlässig mitreißend, ein wahrer Meister.

Durch die beschriebene alltägliche Situation des Abendessens zwischen Linda und Hendrik, die so etwas unschuldiges und normales an sich hat, vor allen in Verbindung mit den Zukunftsplänen der beiden, kann man sich direkt in die Protagonisten hineinversetzen. Schließlich isst jeder von uns zu Abend und hat Pläne für die Zukunft. Diese alltägliche Situation lässt beide direkt sympathisch wirken und der Leser fühlt mit dem Liebespaar mit, ebenso mit Hendrik in dem Moment, als Linda – die Liebe seines Lebens – spurlos verschwindet. Er weiß nicht, wem er trauen kann und sucht verzweifelt nach Hinweisen, die ihn zu Linda führen. Hendrik mit seiner liebenswerten und fürsorglichen Art lässt einen sofort mitfiebern, er ist einfach ein Protagonist, dem man als Leser ausschließlich Gutes wünscht.

Nachdem die Story so richtig in Gange ist und erste Hinweise auftauchen, die im weitesten Sinne zu Linda führen, habe ich jedoch schnell einen Verdacht, wer dahinter steckt. Während des Lesens weiterer Kapitel hoffe ich inständig, dass ich mich getäuscht habe und dass ich Arno Strobel nicht schon nach wenigen Seiten durchschaut habe. Schließlich ging mir das noch nie so und dies würde doch mein Weltbild des Thriller-Genies Strobel vollkommen zerstören. Nun denn: Mein erster Verdacht bestätigt sich. Ich wurde diesbezüglich so gar nicht überrascht. Das Buch hat für mich also etwas an Spannung verloren aber dann doch wieder gewonnen. Denn mein Verdacht war zwar zutreffend aber es steckte noch so viel mehr dahinter. Auch etwas tiefgründiges, auf das ich aus Spoiler-Gründen und aufgrund des Wunsches des Autors im Nachwort nicht weiter eingehen möchte. Und das machte das Buch dann letztes Endes doch wieder zu etwas absolut Besonderem, wieder einmal originell und nie da gewesen.

Arno Strobel gelingt es also wieder einmal bedingungslos zu überzeugen. Er ist ein Autor, der im Thriller-Genre absolut zu Hause ist und jedes Mal auf Neue blutrünstig glänzt, dabei insbesondere aber auch realistisch bleibt. Zwar widerwärtig aber durchaus vorstellbar, was da aus dem Kopf von Strobel kommt.

Meine Bewertung zum Buch:

Story

Originalität

Spannung

Überraschungseffekt

Schreibstil

Weiterempfehlung

Gesamt

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