Kennst du schon? Der Nebel von Stephen King - Ausblick
Titel: Der Nebel
Autor: Stephen King
Verlag: Heyne Verlag; Auflage: Neuveröffentlichung (11. Mai 2020)
Taschenbuch: 240 Seiten
Kurz und Knapp: Daniel bricht mit seinem 5-jährigen Sohn Billy kurz zum nahe gelegenen Supermarkt auf. Doch dort angekommen, können die beiden nicht mehr zurück. Ein alles verschlingender mysteriöser Nebel hüllt die gesamte Umgebung ein. Menschen, die den Supermarkt verlassen, schreien und verschwinden spurlos, sie sterben. Was draußen geschieht macht Angst. Wird Billy seine Mutter wiedersehen?
Keywords: Familie, Zugehörigkeit, Übernatürliches
Wesentliche Charaktere im Buch:
Billy, ein 5-Jähriger, befindet sich mit seiner Mutter Steff und seinem Vater Daniel in ihrem Haus am See in Maine. Ein Sturm zieht auf und Daniel fühlt sich direkt in seine Kindheit zurückversetzt, denn Sturmböen haben die Kraft vieles zu zerstören.
Oftmals kreiert die eigene Angst und Vorstellungskraft die schlimmsten Horror-Szenarien und so begibt sich Daniel mit seiner kleinen Familie Schutz suchend in den Keller, bis alles vorbei ist.
Doch in Daniel’s Traum erscheint ihm ein alles einhüllender Rauch – fast schon Nebel.
Stephen King nimmt uns hier in einen wahr gewordenen Albtraum mit und lässt uns diesen erleben. Nebel hat etwas mystisches und gleichzeitig träumerisches an sich, gepaart mit auftauchenden Monstern reflektiert dies für mich einen fast schon klischeebehafteten Albtraum. Das, wovor kleine Kinder kurz vorm zu Bett gehen häufig Angst haben. King spielt in dieser Kurzgeschichte also wieder einmal mit den Ängsten seiner Leser.
Mich konnte das Buch nicht vollständig überzeugen, das schon einmal vorab. Den Einstieg in das Buch fand ich aber toll. Der Leser erfährt etwas über die Familie und die einzelnen Protagonisten, auch das Verhältnis zu dem Nachbarn Brent Norton wird erläutert. Besonders identifizieren konnte ich mich mit der Stelle zu Beginn, wo der Vater seinem Sohn einfach noch eine Pepsi gibt, damit er zufrieden ist. Ich liebe Pepsi, also voll mein Fall. Hinzu kam dann noch der schön trockene Humor von King.
„Ich strich ihm übers Haar und gab ihm noch eine Pepsi. Zusätzliche Arbeit für den Zahnarzt.“ (S. 7).
Nur kurze Zeit später, nachdem der Leser die kleine Familie kennengelernt hat, und Daniel sich mit seinem Sohn und seinem Nachbarn gemeinsam für ein paar Einkäufe zu dem Supermarkt aufmacht, wird das Buch träger. Fesseln konnte mich das Buch ab dem Zeitpunkt, zu dem sich alle im Supermarkt befanden und der langsam auftauchende Nebel alles einhüllt, nicht mehr. Ich musste mich überwinden weiterzulesen und das kann nie Sinn und Zweck eines Buches sein. Fast alle Charaktere aus dem Supermarkt lernt der Leser nicht genau kennen, das ist schade. Man erfährt einfach zu wenig.
Doch kurz vor Ende dreht sich alles noch einmal und es wird wieder interessanter. Ich wollte wissen, wie es weitergeht und konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Genauso soll es sein. Und dann das, King kündigt kurz vor Ende bereits an, wie es endet und vermutet bereits, dass viele ihn dafür rügen werden. Nun ja, ich gehöre dazu. Mich lassen offene Enden, die Platz für eigene Phantasie lassen, einfach unbefriedigt zurück. Schließlich möchte ich, dass mir ein Autor eine von ihm geschaffene Geschichte zu Ende erzählt, seine Version des Ganzen – nicht meine.
Meine Bewertung zum Buch:
Story
Originalität
Spannung
Überraschungseffekt
Schreibstil
Weiterempfehlung
Gesamt