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Das Leben ist kein Strandurlaub von Sophie Kinsella — Rezension

(In freundlicher Zusammenarbeit mit dem Goldmann Verlag)

Sophie_Kinsella_Das_Leben_ist_kein_Strandurlaub_(Resumee)

Kennst du schon? Das Leben ist kein Strandurlaub von Sophie Kinsella - Ausblick

Titel: Das Leben ist kein Strandurlaub
Autorin: Sophie Kinsella
Verlag: Goldmann Verlag; Deutsche Erstausgabe Edition (17. Juli 2024)
Taschenbuch: 496 Seiten

Kurz und Knapp: Sasha arbeitet im Marketing eines schnell wachsenden Reise-Startups und ist komplett überlastet. Als sie dann auch noch eine Art Nervenzusammenbruch im Büro erleidet, steht fest: Sie braucht Abstand und eine Auszeit. Im Urlaubsort aus ihren Kindheitstagen beginnt sie damit sich wieder auf sich zu konzentrieren, wäre da nicht der eine andere Gast im früher so luxuriösen und heute etwas verwahrlosten Hotel „Rilston“: der Stinkstiefel Finn.

Keywords: Burnout, Kindheitserinnerungen, Surfunterricht, Liebe, Kunst

Charaktere im Buch:
Sophie_Kinsella_Das_Leben_ist_kein_Strandurlaub_(Charaktere)


Sasha arbeitet für ein hippes erfolgreiches und schnell wachsendes Start-up im Reisesegment und ist maßlos überfordert. Sie weiß weder ein, noch aus, empfindet keine Freude mehr. Alles, was sie zu erledigen hat, droht sie zu ersticken und vollends auszubrennen.

Als sie erfährt, dass eine Kollegin gekündigt hat und sie „vorübergehend“ auch noch ihre Projekte übernehmen soll, reißen alle Stricke. Sie hat einen Nervenzusammenbruch und wird wegen akutem Stress erstmal drei Wochen krank geschrieben.

In dieser Zeit soll sie sich degenerieren, wieder zu sich selbst finden und auf sich selbst Acht geben. Dazu fährt sie auf den Rat ihrer Mutter hin ans Meer, in ein Hotel, dass in ihrer Erinnerung aus der Kindheit purer Luxus war, und unerschwinglich, heute aber etwas runtergekommen.

Sophie Kinsella hat das Talent ihre kreativen Geschichten mit solch einer Leichtigkeit zu erzählen, wie es kaum ein Autor schafft. Dadurch zieht sie mich regelmäßig in ihren Bann, auch dann noch, wenn mir die Handlung als solches, so wie in diesem Roman, nicht komplett zusagt. Es ist eine nette Geschichte, unterhaltsam und voller Charme formuliert, wie man es von der Autorin kennt aber ich habe doch einige Kritikpunkte.

Fangen wir beim Titel an. Die Unterschiede zwischen dem englischen Original und dem deutschen sind schon gravierend. Bei uns wird das Buch als „Das Leben ist kein Strandurlaub“ verkauft, im Original als „The Burnout“. Den deutschen Titel verbinde ich mit dem Spruch „Das Leben ist kein Ponyhof“…man muss also arbeiten, fleißig sein und kann eben nicht den ganzen Tag gemütlich auf einer Weide rumstehen und dem Gras beim Wachsen zuschauen. Bei Burnout geht es schon um etwas Ernsthafteres als das, was ich mit dem Ponyhof-Spruch verbinde. Burnout ist eine andauernde Überlastung und -forderung. Für mich passt hier die Titel-Übersetzung nicht ideal aber ich kann damit leben.

Was ich an der deutschen Übersetzung beim Lesen etwas befremdlich fand war der Wechsel zwischen dem Sie’zen und Du’zen. Logisch, unsere zwei Hauptcharaktere Sasha und Finn mögen sich anfangs nicht. Sie sind neben einem Ehepaar, das mitten in einer Krise steckt, die einzigen Gäste im Hotel und versuchen sich bestmöglich aus dem Weg zu gehen. Wenn sie dann doch mal miteinander reden müssen, wird sich gesiezt. Irgendwann dann aber, als die Gespräche schon intimer werden – wir reden hier schließlich von dem zentralen Enemies-to-Lovers Paar des Buches – wird sich immer noch gesiezt und dann folgt urplötzlich der fließende Wechsel. Für mich war das befremdlich beim Lesen, fast schon unnatürlich.

Was ich aber mochte waren die gewohnt witzigen Einschübe Kinsella’s, wie der Reim „Bist du nicht nett, raus aus meinem Bett“ (S. 177), ein Insider zwischen unserer Protagonistin Sasha und ihrer Schwester Kirsten. Auch mochte ich viele der Passagen und Sprüche, die Sasha aus ihren Kindheitserinnerungen an ihren Surflehrer Terry hatte und die immer mal wieder geschickt eingebunden wurden. Beispielsweise pflegte Terry in seinem Surfunterricht immer wieder zu sagen „Endlose Wellen. Endlose Gelegenheiten“ (S. 285) und manchmal auch „Chancen“ statt „Gelegenheiten“. Auf den Surfunterricht bezogen bedeutet dies so viel wie…bekommst du diese Welle nicht, nimmst du halt die nächste. In dem Roman hat der Spruch Terry’s aber auch noch eine andere Bedeutung und zwar in Bezug auf Veränderungen. Sasha trifft eine für sie sehr bedeutsame Entscheidung und ist trotz Zweifel zufrieden damit, weil sie zuversichtlich ist, dass sich etwas Neues bieten wird.

Insgesamt hat mich das Buch trotz einiger Schwächen gut unterhalten. Ich bin zwar nicht gänzlich überzeugt von der Geschichte, fühlte mich beim Lesen aber auch nicht gelangweilt.

Meine Bewertung zum Buch:

Story

Originalität

Spannung

Überraschungseffekt

Schreibstil

Weiterempfehlung

Gesamt

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