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Braucht jedes Buch eine Liebesgeschichte?

Braucht_jedes_Buch_eine_Liebesgeschichte

Die Frage ist gar nicht mal so leicht zu beantworten. Für viele gehört eine – zumindest kleine – Liebesgeschichte in jedes Buch – letzten Endes ist es aber eine Frage des Geschmacks und der Art des Buches.

Es gibt viele interessante Bücher, die gänzlich ohne Liebesgeschichte auskommen. Diese beschäftigen sich dann mit anderen Themen wie Selbstfindung, Familie oder Fachthemen (z.B. Einführung in die Programmierung). Nur weil diese Bücher keine Liebesgeschichte beinhalten und damit vermeintlich weniger ans Herz gehen, können sie dennoch berühren und einen echten Mehrwert für ihre Leser aufweisen.

Sobald wir aber in die Ecke der Unterhaltungsliteratur kommen, werden wir automatisch mit vielen Liebesgeschichten konfrontiert und es stellt sich schnell das Gefühl ein, dass alle Bücher eine Liebesgeschichte brauchen, um uns wirklich berühren zu können. Für viele Bücher sind Liebesgeschichten zentral, sie treiben die Handlung voran, sie motivieren weiterzulesen, sie wecken Emotionen.

Auch ich liebe Lovestorys in Büchern und doch greife ich hin und wieder zu Geschichten, die keine zentrale Liebesgeschichte haben. Wenn ich mir alleine die Bücher ansehe, die ich hier auf dem Blog vorgestellt habe, dann gibt es da durchaus einige ohne:

Der Buchspazierer – Carsten Henn

Es sind besondere Kunden, denen der Buchhändler Carl Kollhoff ihre bestellten Bücher nach Hause bringt, abends nach Geschäftsschluss, auf seinem Spaziergang durch die pittoresken Gassen der Stadt. Diese Menschen sind für ihn fast wie Freunde, und er ist ihre wichtigste Verbindung zur Welt. Als Carl ein großer Schicksalsschlag widerfährt, stellt sich die Frage, ob er durch die Macht der Bücher und mit der Hilfe eines ebenso klugen wie vorlauten Mädchens sein Glück wiederfinden kann.

Wege zu sich selbst – Marc Aurel

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Von zeitlos klassischen Rang ist die Besinnung auf das richtige Handeln und das gute Leben, die der römische Kaiser Marc Aurel (121-180 n. Chr.) in seinen nahezu zweitausend Jahre alten Aufzeichnungen, den >>Selbstgesprächen<<, festgehalten hat. Sie dokumentieren die ständigen Selbstermahnungen des Herrschers, seine Bemühungen, das Leben verantwortungsvoll und im Bewusstsein der conditio humana zu gestalten, und sein Misstrauen gegenüber sich selbst, ob er den eigenen Grundsätzen auch genügt. Diese Grundsätze fußen auf der Überlieferungen antiker Philosophie, zugleich sind sie voraussetzungslos zugänglich, weil sie die Grundfragen menschlicher Existenz erörtern. Sie sprechen eine Sprache der Suche, die ohne spekulative Ambition oder persönliche Ruhmsucht unternommen wird. Diese Suche wird seit Jahrhunderten als Zeugnis von Weisheit und als Wegweiser für ein gutes Leben geschätzt.

1984 – George Orwell

>>Freiheit bedeutet die Freiheit, zu sagen, dass zwei und zwei vier ist. Gilt dies, ergibt sich alles übrige von selbst.>>

Der Klassiker über einen allmächtigen Überwachungsstaat ist und bleibt beklemmend aktuell: Mit 1984 schuf George Orwell eines der einflussreichsten Bücher des 20. Jahrhunderts.

Letzten Endes liegt die Entscheidung, ob in jedes Buch eine Liebesgeschichte gehört bei den Autoren und uns Lesern. Es gibt auf die Frage weder eine richtige, noch eine falsche Antwort.

2 Kommentare

  1. Hi Lisa!

    Eine spannende Frage – wobei ich da definitiv direkt mit „NEIN“ antworten würde.
    Wie du schon schreibst gibt es so viele andere Themen auf der Welt, und ich weiß auch nicht, warum da immer (also sehr oft) einen Liebesgeschichte mit eingefädelt werden muss.
    Beziehungen gibt es auf so viele andere Arten, wie in der Familie, Freundschaften, Arbeitskollegen – warum das immer in Romantik ausarten muss weiß ich auch nicht.
    Und ich finde, solche Beziehungen können genauso berühren, da brauch ich nicht immer die typische Liebesgeschichte. Überhaupt können alle Themen berühren, je nachdem, wie sie in der Geschichte verpackt sind.

    Siehe Der Buchspazierer, den du genannt hast! Eine ganz tolle Geschichte, die ans Herz geht <3

    Liebste Grüße, Aleshanee

    • Aleshanee Aleshanee

      Ups, ich meinte natürlich Linda, sorry! :)

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