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Blinder Instinkt von Andreas Winkelmann — Buchclub

Andreas_Winkelmann_Blinder_Instinkt

Titel: Blinder Instinkt
Autor: Andreas Winkelmann
Verlag: Goldmann Verlag; Auflage: Originalausgabe (17. Januar 2011)
Taschenbuch: 416 Seiten

Er sieht dich, er jagt dich, er lässt dich nie mehr fort.

Ein heißer Sommertag. In einem verwilderten Garten sitzt ein junges Mädchen auf einer Schaukel. Alles um es herum leuchtet in strahlenden Farben, doch das Mädchen nimmt nichts davon wahr, es ist blind. Dafür spürt es ganz deutlich, dass sich ihm etwas nähert, jemand, von dem etwas zutiefst Böses ausgeht. Es versucht noch wegzulaufen – vergeblich … Jahre später wird Kommissarin Franziska Gottlob zu einem Wohnheim für Kinder gerufen. Wieder ist ein junges Mädchen verschwunden. Das Kind ist blind. Um vom Täter fehlt jede Spur.

Keywords: Kindesentführung, Kindesmisshandlung, Ermittlungsarbeit, Hoffnung, Liebe


Vor zehn Jahren.

Sina, ein kleines Mädchen, schaukelt im Garten ihrer Eltern auf der am Kirschbaum befestigten Schaukel. Sie liebt es, genießt es regelmäßig so unbeschwert vor sich hin zu schaukeln. So auch an diesem Morgen. Doch irgendwas stimmt nicht. Sie nimmt die Anwesenheit einer anderen, ihr völlig fremden Person, wahr. Ist da tatsächlich noch jemand oder macht sie sich unnötig Sorgen? Sie muss sich ganz auf ihren Geruchs- und Hörsinn verlassen, denn ihr Augenlicht bringt sie nicht weiter, sie ist blind. Genau in dem Moment als sie begreift, sie muss fliehen, ist es auch schon zu spät.

Heute.

In einer Pflegeeinrichtung für Kinder mit Behinderung lebt die kleine Sarah, sie ist blind.. Es ist schon Abend und sie versucht einzuschlafen. Es will ihr aber nicht gelingen, sie fühlt sich beobachtet. Auch wenn dieses ungute Gefühl sie nicht verlässt, nickt sie nach einigen Minuten vor Erschöpfung ein. Als sie aufwacht, ist sie nicht alleine in ihrem Zimmer. Doch der Knopf, um eine Nachtschwester zu rufen, ist für sie unerreichbar.

Zwei Mädchen, beide rothaarig mit einigen Sommersprossen im Gesicht und beide blind, verschwinden spurlos. Der Zeitraum der zwischen den beiden Vorfällen liegt, ist zwar lang, doch die Parallelen sind sehr groß.

Bei dem Buch hatte ich zunächst die Befürchtung, dass es ähnlich wie „Der Menschenmacher“ von Cody McFadyen sehr hart zur Sache geht. Bei „Blinder Instinkt“ ist die pädophile Neigung des Täters jedoch nicht ganz so detailliert beschrieben und dadurch deutlich leichter zu ertragen. Vielmehr steht die Ermittlungsarbeit im Vordergrund und auch die tiefe Zerrissenheit des Bruders Max der kleinen Sina, die vor zehn Jahren spurlos verschwunden ist.

Winkelmann beschreibt besonders die Mischung aus Schuldgefühlen und Wut des Bruders eindrucksvoll. Jedes noch so kleine Detail des Tages an dem Sina verschwunden wird, wird erläutert. Vor allem die langsam wachsende Panik des Bruders an diesem Tag wird unerbittlich aufgezeigt. Aber auch, wie das Leben trotz solch eines schlimmen Vorfalls weitergeht, bis zu dem Tag, an dem die Kommissarin Franziska Gottlob vor ihm steht und sämtliche alte Erinnerungen wieder aufleben lässt, die innerere Zerrissenheit sofort wieder da ist.

Winkelmann wählt seine Worte in diesem Buch sehr bedacht und schafft es in seinem Schreibstil die innere Unruhe von Max aber auch die widerlichen Phantasien des Täters glaubhaft zu vermitteln.

Beim Buchclub habe ich dieses Mal ausgesetzt, weswegen ich zu dem Treffen und zu den Eindrücken der anderen nichts in diesem Beitrag schreiben kann. Gehört habe ich aber, dass es den meisten, wie mir, ganz gut gefallen hat. Nur ein Mädchen hat das Buch abgebrochen, weil das Lesen der pädophilen Neigungen nichts für sie war. Auch verständlich.

Das nächste Buch, dass wir im Buchclub lesen ist „The Dreadful Tale of Prosper Redding“ von Alexandra Bracken. Davon habe ich noch nie etwas gehört aber mal schauen. ;)

Kurze Infos zum Autor Andreas Winkelmann:

  • 1968 in Liebenau (Niedersachsen) geboren
  • studierte Sportwissenschaften
  • arbeitete als Ausbilder bei der Bundeswehr, Sportlehrer, Taxifahrer und Versicherungskaufmann
  • schreibt seit der Schulzeit und kann seit 2011 vom Schreiben leben
  • ist verheiratet und hat eine Tochter und einen Hund
  • lebt in einem Bauernhof in der Nähe von Bremen
  • absoluter Outdoor-Fan
  • veröffentlicht auch unter seinem Pseudonym Frank Kodiak beim Knaur-Verlag Bücher

Meine Bewertung zum Buch:

Story

Originalität

Spannung

Überraschungseffekt

Schreibstil

Weiterempfehlung

Gesamt

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